Quelle: Amtliche Bekanntmachungen der Gemeinde Berg in „Wir im Frankenwald“ vom 22.02.18 | Autorin: Sandra Hüttner
64 Einsätze, unterteilt in 29 Brände, 33 Technische Hilfeleistungen und zwei Sicherheitswachen, ergaben unterm Strich 910 Einsatzstunden. Hinzu kamen fünf Unterrichte und sieben Übungen sowie eine Alarmübung am „Gasthaus Vogel“ im Ortsteil Rudolphstein wie auch drei Funkübungen, Maschinistenschulungen und Gruppenführerbesprechungen neben weiteren Terminen für die Atemschutzgeräteträger. Der Kommandant der Berger Stützpunktwehr Martin Wurzbacher blickte bei der Jahreshauptversammlung im Saal des Gasthof „Zur Traube“ auf ein ereignisreiches Jahr zurück, lobte, aber sparte auch nicht mit Kritik. Diese bezog sich auf die Teilnahmen an Übungen und Unterrichten, die nur von 51 Prozent der Aktiven besucht wurden, 30 Prozent fehlten entschuldigt, 19 Prozent unentschuldigt. „Lediglich die Hälfte der aktiven Kameraden nutzte die Ausbildung“, bilanzierte der Kommandant und merkte an, dass von der Hadermannsgrüner Löschgruppe gar 50 Prozent unentschuldigt fehlten und die Teilnahme bei 24 Prozent lag. Roger Unglaub und Martin Wurzbacher hatten alle Termine besucht.
Stabile Mitgliedszahlen
Die aktive Wehr zählt 48 Mitglieder, davon zehn Jugendliche. Es gab vier Austritte, denen fünf Eintritte, drei in die aktive Wehr und zwei in die Jugendgruppe, wie auch zwei Übertritte aus der Jugendgruppe gegenüberstehen. „Der Altersdurchschnitt liegt bei 33,33“, informierte der Kommandant und sprach mit Blick auf die Neuzu- gänge von einem Gegenzug zum allgemeinen Trend. „Trotzdem bereitet uns die Sicherstellung der Tagesalarmbereitschaft Sorgen und hier die ist die Gemeinde gefragt, da der Feuerschutz eine Pflichtaufgabe ist.“ Wurzbacher merkte an, dass in den nächsten 15 Jahren neun Aktive ins „Feuerwehrrentenalter“ kommen.
Bürgermeisterin Patricia Rubner betonte, dass sich die Mannschaftsstärke und vor allem auch die Einsatzfähigkeit tagsüber sich weiter problematisch entwickeln werden. „Dies liegt nicht am mangelnden Interesse oder fehlender Bereitschaft, sondern an den veränderten Lebens- und Arbeitsbedingungen.“ Als oberstes Ziel nannte sie Zusammenarbeit und das gegenseitige Unterstützung der Wehren untereinander, die es weiter zu fördern und zu fordern gilt. Sie dankte zugleich dem Kommandanten der Stützpunktwehr, der bei allen sieben Jahreshauptversammlungen der Ortsteilwehren zur Zusammenarbeit aufgerufen hat, auch zu gemeinsamen Übungen und Unterrichten. Als Höhepunkt des vergangenen Jahres nannte der Kommandant die Übergabe der zwei Fahrzeuge mit dem Mannschaftstransportwagen und dem Hilfeleistungslöschfahrzeug. Er dankte Bürgermeisterin und Gemeinderat für das „stets offene Ohr“ bei Feuerwehrbelangen.
„Ohne euch wäre das Ehrenamt nicht möglich.“
Vorsitzender Gerhard Brühschwein listete die Termine auf Vereinsebene auf, sprach von 21 Festbesuchen, Gratulationen zu runden Geburtstagen und erinnerte an die Veranstaltungen mit Muckturnier, Vatertagswanderung, dem legendären Hallenfest mit Kuppelcup, Kameradschaftsabend und Weihnachtsfeier. „Wir haben uns am Fluchtwegebau finanziell und mit Eigenleistung beteiligt.“ Er dankte der Helferschar vor und hinter den Kulissen: „Ohne euch wäre das Ehrenamt nicht möglich.“
Gerätewart Alexander Hofmann gab einen Überblick über die Reparaturen und Wartungen des Fuhrparks und dankte allen Unterstützern. Kassier Roger Unglaub gab eine Auflis- tung über Ein- und Ausgaben, die von den Kassenprüfern Marco Kolbinger und Jürgen Müller mit Lob über die korrekte Kassenführung bestätigt wurde. Die alten Kassenprüfer wurden dann auch einstimmig für die kommenden zwei Jahre wiedergewählt.
„Das Haushaltsjahr 2017 war geprägt vom wohl größten Feuerwehretat aller Zeiten. (…)“
„Das Haushaltsjahr 2017 war geprägt vom wohl größten Feuerwehretat aller Zeiten. Wir haben eine halbe Million abzüglich Förderung und Eigenleistung der Wehren in unsere Pflichtaufgabe Feuerschutz im Gemeindegebiet investiert“, sagte Bürgermeisterin Patricia Rubner, die weiteren Investitionsbedarf auch in den Ortswehren sieht. „Grundlage für Investitionsentscheidungen, die der Gemeinderat treffen muss, wird immer die Zukunftsfähigkeit der einzelnen Wehr sein, dass sie den gewaltigen Aufgaben, die im Gemeindegebiet nicht zuletzt durch die Autobahnen zu bewältigen sind, gewachsen ist und künftige Herausforderungen im Blick hat.“ Sie merkte an, dass bei der Stützpunktwehr wie auch den Ortsteilwehren Generationswechsel vollzogen sind beziehungsweise vorbereitet werden. Die Bürgermeisterin unterstrich, auf das Engagement, das Herzblut, den Sachverstand und den Ausbildungsstand wie auch die Hingabe, die jeder einzelne in die Feuerwehr investiert, stolz zu sein.
Kreisbrandrat Reiner Hoffmann sprach von einem ereignisreichen Jahr und dankte für die intensive Ausbildung, die unterm Strich auch der Gemeinde und der Allgemeinheit zugutekommt. Er appellierte an Übungen und Unterrichten teilzunehmen und dankte der Gemeinde für die Unterstützung bei den Anschaffungen.
Mitglieder der Jugendgruppe leisten 285 Stunden Feuerwehrdienst
Im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Berger Stützpunktwehr gab Jugendwart Holger Wurzbacher einen Rückblick auf die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr. „Wir treffen uns immer am letzten Donnerstag und für anstehende Prüfungen gab es Extradienste“, sagte Wurzbacher, der seinen Mitstreitern Maximilian Schaller und Linda Eibisch für die Unterstützung dankte. Wurzbacher listete 69 Treffen auf unterteilt in elf theoretische Unterrichte, 28 praktische Übungen, 18 Arbeitseinsätze und zwölf Sonstige. „Unterm Strich stehen beachtliche 285 Stunden Feuerwehrdienst.“ Er erinnerte an die beiden Höhepunkte Berufsfeuerwehrtag und Kreisjugendzeltlager in Köditz und zählte weiter den Kuppelcup, die Teilnahme an der Deutschen Jugendleistungsspange und am Wissenstest auf. „Auch mit dem neuen Hilfeleistungs- löschgruppenfahrzeug haben sich die Anwärter in vielen Ausbildungseinheiten beschäftigt.“ Die Jugendgruppe zählt aktuell zehn Mitglieder, davon drei weiblich. „Wir hatten zwei Neuzugänge und zwei Übertritte in die aktive Wehr. Die Modulare Truppausbildung, erster Schritt in der Grundausbildung, schlossen Lukas Berger, Emma Eibisch, Anna Haas und Cosima Rubner erfolgreich ab. Jugendwart Holger Wurzbacher lobte seine Gruppe und unterstrich: „Mit euch kann man raus in die Welt und ihr pflegt ein Miteinander“. Das hatte zuvor bereits Kommandant Martin Wurzbacher erwähnt. Er informierte, dass nur fünf Prozent der Anwärter unentschuldigt bei Treffen fehlten. „So sollte es sein und davon kann sich mancher eine Scheibe abschneiden.“ Der Jugendwart erinnerte auch an die beeindruckende Willkommenszeremonie für das Hilfeleistungslöschfahrzeug, das die Jugendgruppe aus eigenen Stücken auf die Beine gestellt hat. „Das zeigte deutlich, dass die Jugendlichen hinter der Sache Feuerwehr und auch hinter dem neuen Fahrzeug stehen.“ Der Blick ins laufende Jahr offenbarte wieder einen „gefüllten Dienstplan“. Neben zahlreichen Unterrichten und Übungen ist wieder ein Berufsfeuerwehrtag geplant.
Auch Vorsitzender Gerhard Brühschwein dankte der Jugendgruppe für ihr Engagement und informierte, dass nun nach fast zehn Jahren der Jugendraum realisiert werden kann. Auch Bürgermeisterin Patricia Rubner lobte die Jugendgruppe und wusste um die optimale Ausbildung der Jugendlichen.