Jugend der Berger Feuerwehr leistet 380 Dienststunden trotz Corona
Quelle: Amtsblatt „Wir im Frankenwald“ Ausgabe Nr. 6 vom 12.02.2021, Seite 26, Text und Fotos: Sandra Hüttner
Die Jugendgruppe der Berger Feuerwehr war auch im Corona-Jahr 2020 so aktiv wie möglich. Davon war in der Online-Hauptversammlung zu erfahren.
Berg – Die Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Berg führte ihre Jahreshauptversammlung online durch und dies mit 23 Teilnehmer und Teilnehmerinnen – eine Premiere im Berger Winkel. „Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen“, sagte Jugendwart Maximilian Schaller bei der virtuellen Begrüßung. Jugendwart Schaller ließ das Jahr 2020 Revue passieren. „Im Vergleich zu 2019 haben wir nur ein Drittel der Dienste mit neun Unterrichten, acht Übungen, fünf Arbeitseinsätzen und vier sonstige Treffen abgehalten, sodass unterm Strich trotz der Einschränkungen die stolze Summe von 380 Stunden stehen.“
Schaller verwies auf die Einstufung der Freiwilligen Feuerwehr als sys- temrelevant. „Deshalb müssen wir alles dafür tun, um einen Aus- fall innerhalb der Einsatzmannschaft zu vermeiden“, so Schaller der ergänzte, dass durch die Einstellung des Dienstbetriebes definitiv der Ausbildungsstand und auch die Kameradschaft leidet. „Es ist für alle eine schwierige Situation, aus der man das Beste zu machen versuche“, versicherte der Jugendwart, der in der hohen Beteiligung bei der Online-Ausbildung den richtigen Weg sieht. Die Mitgliederzahlen sind leider rückläufig. Von zwölf Jugendlichen am Jahresbeginn, waren es Ende 2020 noch neun, sieben Jungen und zwei Mädchen. „Wir hatten zwei Übertritte in die aktive Wehr von Emma Eibisch und Florian Müller, einen berufsbedingten Austritt und leider keinen Neueintritt – und dies erstmals seit mehreren Jahren, “, erläuterte Schaller, der diese Entwicklung bedenklich sieht. „Die Corona-bedingte Situation wirkt sich negativ auf die Mitgliedergewinnung aus, da es schwierig ist, ohne Aktivitäten und Veranstaltungen das Hobby Feuerwehr näher zu bringen.“
Schaller hat auch wenig Hoffnung, dass sich im laufenden Jahr viel ändert und die Einschränkungen fortlaufend anhalten werden. „Ich appelliere, für die Feuerwehr zu werben. Es besteht auch die Möglichkeit, das Hobby Feuerwehr vorerst auch online zu präsentieren.“ Keine Dienste, keine Wettkämpfe und auch keine Abnahme von Abzeichen.
„Die staatliche Feuerwehrschule in Würzburg bot zumindest den Wissenstest online an, der von unseren Jugendlichen mit zwei Mal Stufe Silber, drei Mal Stufe Gold und drei Mal Stufe Urkunde erfolgreich absolviert wurde“, so Schaller. Der Praxisteil stehe noch aus.
Schaller dankte allen Mitstreitern, der Gemeinde für das Einrichten des Online-Accounts und den Jugendlichen, die sich auf die Online-Ausbildung einließen. Da online keine geheime Wahl möglich sei, wurde sie um ein Jahr verschoben. Die im vergangenen Jahr Gewählten üben ihre Ämter bis 2022 weiter aus. Kassenwartin Isabell Müller informierte, dass aufgrund der Corona-Vorgaben keine Kassenprüfung stattfinden konnte und bei Lockerungen nachgeholt werden soll.
„Besonders stimmt mich der Ausfall unseres diesjährigen Jubiläums – 20 Jahre Jugendgruppe – traurig“, so Jugendwart Schaller mit der im Sommer auf einen kleinen Ehrenabend mit Blick in die Historie hofft. Dies betraf dann auch den Dienstplan 2021 und somit wird die Ausbildung vorerst online fortgesetzt. Das Jugendbetreuerteam wurde vergrößert, um kleinere Ausbildungsgruppen bilden und auf die unterschiedliche Altersstruktur reagieren zu können. Felix Korn, Cosima Rubner, Paul Rödel und Anna Haas bilden das Jugendbe- treuerteam.
Jugendsprecher Jan Vogel berichtete aus der Sicht der Jugendlichen und erinnerte an die letztjährige Jahreshauptversammlung, die noch ohne Maske stattfand. „Mit dem ersten Lockdown gab es eine Pause ohne Dienste und Unterrichte“, sagte Vogel und listete zwei praktischen Übungen mit Schutzmaßnahmen im Herbst und die Online-Ausbildung auf.
Stellvertretender Kommandant Marco Kolbinger sprach der Jugendgruppe und Betreuerteam ein großes Lob aus. „Während wir andere alles auf Eis gelegt haben, könnt ihr 380 Dienststunden vorweisen.“ Er unterstrich die Wichtigkeit der Jugendgruppe. „Ihr seid das Fundament der Wehr, ohne Jugend gebe es keinen Fortbestand.“ Bezüglich der Modularen Truppausbildung (MTA) stehe man in den Startlöchern, wolle die Theorie online abhalten und später die Praxis nachholen.
Bürgermeisterin Patricia Rubner war erfreut, das erste Grußwort 2021 auf einer Jahreshauptver- sammlung sprechen zu können. „Online ist es eine Premiere, aber das zeichnet euch als Jugendfeuerwehr aus, ihr gebt Hoffnung und Zuversicht und macht das beste aus der Situation.“ Sie hob die 380 Übungsstunden lobend hervor, die keine Selbstverständlichkeit seien. Bezüglich der Mitgliederzahlen versicherte Rubner eine gute Bilanz. „In anderen Vereinen schaut es weit schlechter aus.“
Paul Rödel informierte abschließend, dass auch wieder Erste-Hilfe-Kurse unter Corona-Bedingungen durch das BRK stattfinden werden.